Die Lausner Präventionsarbeit wird in einem von Schulleitung und Schulsozialarbeit gemeinsam erarbeiteten Konzept beschrieben. Dieses wiederum nimmt Bezug auf das im Schulprogramm übergeordnete Thema «Gesundheitsförderung» und das Lausner Konzept «Schulsozialarbeit SSAL».
Nachfolgend Auszüge daraus:
Das Präventionsprogramm hat das Ziel, für alle Schüler*innen ein schulisches Umfeld zu schaffen, in welchem sie sich physisch und psychisch gesund entwickeln und Resilienz aufbauen können. Die Heranwachsenden sollen dazu befähigt werden, sich in der heutigen Gesellschaft zurechtzufinden.
In einer von gegenseitigem Respekt geprägten Schulkultur ist nicht nur negatives Verhalten zu verhindern oder zu korrigieren. Vielmehr sollen Veränderungsprozesse in Gang gesetzt werden, welche für die Betroffenen und die Schule als Gemeinschaft nützlich und zielführend sein sollen («reparieren» vs. stärken).
Mit dem theoretischen, aber fachlich abgestützten Präventionskonzept soll auch die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen, der Schulsozialarbeit, externen Anbietern und den Eltern einerseits vereinfacht, aber andererseits verbindlicher werden.
Um die beschriebenen Ziele zu erreichen, müssen drei Grundvoraussetzungen bei den Schüler*innen bewirkt bzw. ermöglicht werden (Kohärenzgefühl im Konzept der Salutogenese):
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Um im schulischen Kontext das Verhalten von Schüler*innen im gewünschten Sinne beeinflussen zu können, sind konsequente und berechenbare Reaktionen des Systems auf Regelübertretungen unabdingbar.
Regeln und Vorgaben müssen im Sinne des «Kohärenzgefühls» nachvollziehbar sein, was im Idealfall durch eine partizipative Erarbeitung unterstützt werden kann (z.B. Klassenregeln). Partizipation kann aber nicht in allen Belangen des geregelten Miteinanders angeboten werden. Die Akzeptanz des «Müssens» soll aber durch ein spürbares Interesse am Gegenüber und seinen Wünschen und Anliegen unterstützt werden. Partizipation soll nicht als Alibi-Übung praktiziert werden, sondern im Geiste der Gleichwürdigkeit tatsächlich ergebnisoffene Prozesse unterstützen (siehe «Mitsprache»).
Bestehende Regeln dürfen aber durch unstetes «Zulassen» oder eine inkonsequente bzw. das Ziel verschleiernde Grosszügigkeit nicht ihren Verbindlichkeitscharakter verlieren.
Wenn Prävention die Auseinandersetzung mit geltenden Regeln, Werten und möglichen Gefahren zielgerichtet unterstützt, ist die Intervention bzw. ahndende Reaktion wichtig, um Glaubwürdigkeit zu gewährleisten und Gelegenheit zur Aufarbeitung zu schaffen.
An der Schule Lausen sind diese Prozesse im «Disziplinplan» dargestellt. Er schafft Klarheit für alle Beteiligten, indem er nach einleitenden Ausführungen zum Thema Prävention «Disziplinprobleme» definiert und auf mehreren Eskalationsstufen die jeweiligen Verantwortlichkeiten und Handlungsmöglichkeiten beschreibt.
Es braucht also zwingend zu der präventiven Arbeit die Umsetzung des Disziplinplanes, welcher gewährleisten soll, dass die Schul- und Klassenregeln gültig und mit klaren Konsequenzen verfolgt werden.
Mit den ausgearbeiteten Präventionsprojekten und anhand alltagsnaher Themen werden folgende übergeordnete Entwicklungsthemen gefördert: Respekt und Würde, Selbstverantwortung, Selbst- und Sozialkompetenzen und Lernbereitschaft.
Daraus werden u.a. folgende Inhalte hergeleitet:
• Werte, Regeln und Normen (Gesellschaft, Schule, Klasse, Peer)
• Selbstwertgefühl (körperlich und psychisch)
• Respektvoller Umgang in der Gemeinschaft und Freundschaft
• Reflektionsvermögen, Gefühle kennen
• Probleme selbst lösen
• Frustrationstoleranz erhöhen
• Impulskontrolle, Selbstkontrolle
• Konfliktlösungsstrategien
An der Schule Lausen soll Präventionsarbeit in fünf nachfolgend ausgeführten Bereichen bzw. Schwerpunkten geleistet werden.
• Selbstständigkeit:
• Eigene Gefühle wahrnehmen und leben, die Gefühle anderer wahrnehmen und respektieren
• Eigenständigkeit, Offenheit, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen entwickeln
• Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit entwickeln und darauf vertrauen
• Reflexions- und Kritikfähigkeit:
• Sich aktiv mit einer Sache oder einer Person auseinandersetzen
• Interesse, Anerkennung und Anteilnahme zeigen können
• Frustrationstoleranz entwickeln
• Selbstvertrauen:
• Den eigenen Willen und die Vorstellung daraus folgender Konsequenzen entwickeln
• Den eigenen Körper/Charakter wahrnehmen, kennen und akzeptieren
• Verantwortung für sich tragen
• Regeln und Strukturen im Kindergarten-Schulalltag erkennen und einhalten
• Aufeinander aufmerksam werden und sich für andere interessieren
• Einander helfen, beistehen, beraten
• Ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln (Ausschliessen & Mobbing)
• Sich abgrenzen und durchsetzen lernen, die Grenzen der anderen respektieren
• Verantwortung in einer Gruppe oder gegenüber anderen tragen
• Konflikte angemessen austragen / Umgang mit Gewalt (verbal und körperlich)
• Impulskontrolle entwickeln
• Umgang mit den verschiedenen Medien kennenlernen
• Onlinegefahren kennen und sich schützen
• Befähigung zu einem sicheren, fairen und konstruktiven Umgang mit neuen Medien
• Sicherheit im Umgang mit dem mobilen Internet
• Altersadäquat über Chancen und Risiken informiert sein
• In Bezug auf die aktuellen Medien ein gesundes Misstrauen entwickeln
• Motivation zum konstruktiven Umgang mit digitalen Medien
• Die SuS wissen an wen sie sich bei Schwierigkeiten wenden können
• Förderliche Alternativen zu den Bildschirmmedien finden, die ebenfalls Spass machen
• Körperliche Gesundheit: Ernährung, Schlaf, Bewegung, Hygiene,
• Psychische Gesundheit; Wohlbefinden, Resilienz, Freundschaften, Vertrauen,
• Sexuelle Gesundheit: Wer bin ich, was sind meine Rechte? »Nein-Sagen» lernen, Information & Aufklärung, ..
• Suchtprävention
• Strassen / Verkehr
• Fortbewegungsmittel (Velo, Kickboard..)
Im Konzept werden dazu in einer tabellarischen Übersicht (KG bis 6. Klasse) pro Jahrgangsstufe und Themenschwerpunkt Module und Anlässe ausgeführt. Die Umsetzungsverantwortung liegt in Zusammenarbeit mit Lehrpersonen und Schulleitung mehrheitlich bei der SSAL.
Beispiele: